Eine Leidenschaft für Garten und Kunst
Heinrich Frei, Seegräben, ist nicht nur fasziniert von plastischen Arbeiten in Holz und Stein, die Freude am Gestalten findet auch in seinem Garten Ausdruck. Während ursprünglich diese künstlerische Tätigkeit vor allem einen Ausgleich gegenüber seinem kopflastigen Beruf bot, hat sie sukzessive immer mehr Raum in seinem Leben eingenommen. Dabei ergänzen sich die beiden Tätigkeiten, da je nach Witterung der Garten oder das Atelier Vorrang hat.
Seine Skulpturen entstehen intuitiv und ohne Modellvorlage. Die Intuition in der Kunst ist ein Schöpfungsprozess am Objekt, ein Werden, das sich beim Schaffen entwickelt. Dies führt zu einer ständigen Auseinandersetzung mit dem Material, die Figuren haben sich den vorhandenen Gegebenheiten anzupassen. Dieses Ringen um die Form prägt seine Arbeit. Immer wieder nimmt er auch die Herausforderung an, aus Wurzel-, Fund- oder Schwemmholz Figuren zu entwickeln. Dabei entschädigen diese Materialien durch freiere und raumgreifendere Formen.
Die Gartengestaltung hat einen anderen Ansatz. Aufgrund seiner Vorstellung der späteren Wirkung kombiniert H. Frei Pflanzen nach Farbe, Form und Textur. Wege, Mauern und Pergolen wurden angelegt und begleiten resp. unterstreichen die vielschichtigen Gartenräume. Im Prozess der Jahreszeiten erlebt man ein ständiges Werden und Vergehen. Selbst eingefundene Pflanzen (aus Versamung) ergänzen das Bild oder können sich gar zum Star entpuppen und so ungeahnte Pflanzenkombinationen ermöglichen. Vor allem im Frühsommer präsentiert der Garten jeden Tag eine neue Version seiner selbst. So können stimmungsvolle Bilder entstehen, die durch ihre atmosphärische Dichte bezaubern und berühren. Die Fotos in der Galerie sind ein Versuch, diese magischen Momente einzufangen.
Heinrich Frei, geb. 1950
Artikel in der Presse